Sexualtherapie Dr. Sievers - Sexuelle Störungen der Frau

Keine Lust auf Sexualität

Es ist schon fast ein Volksleiden unter Frauen der westlichen Welt: Laut einer Studie1 hat rund ein Drittel von ihnen keine Lust mehr auf Sex. In Deutschland sind es in der Altersgruppe zwischen 30 und 45 Jahren sogar über 40 Prozent und bei den über 60-Jährigen leiden 86 Prozent der Frauen ab und zu oder dauerhaft unter einem Mangel an sexuellem Begehren. Viele der Betroffenen finden sich mit diesem Zustand ab, obwohl sie sich nach Intimität und Zärtlichkeit sehnen und sich nicht nur wegen der Einschränkung der Sexualität schlecht fühlen, sondern auch wegen der damit häufig einhergehenden Müdigkeit, Abgeschlagenheit, latenten Traurigkeit und Antriebsarmut. Die gesamte Lebensqualität sinkt. Auch Partnerschaften leiden unter dem mangelnden sexuellen Verlangen.

In der Praxis hat jede Frau ihre ganz eigene Leidensgeschichte. Eine 34-jährige Patientin berichtet zum Beispiel, dass ihre Lust auf Sex zwei Jahre nachdem sie sich verliebt hat nachgelassen habe. Seitdem sei es einfach nicht mehr so schön. Sie macht sich Sorgen um die weitere Entwicklung ihrer Partnerschaft. Eine andere Patientin klagt über eine ausgeprägte Lustlosigkeit, nachdem ihr mit Anfang 40 beide Eierstöcke operativ entfernt werden mussten.

Periodische Schwankungen sind normal, aber wenn eine Frau chronisch keine Lust auf Sex hat, sollte sie nach den Ursachen forschen.

Ursachen der sexuellen Unlust

Sexuelle Unlust bei Frauen ist ein sehr komplexes Problem, das körperliche, psychische und partnerschaftliche Faktoren hat. Medizinische Ursachen sind wahrscheinlich, wenn das Desinteresse schon lange andauert, oder wenn es plötzlich eintritt. Ist der mangelnde sexuelle Antrieb die Ursache, sprechen wir von einer Libidostörung, die medizinisch behandelt werden kann.

Körperliche Ursachen sind hormonell-, organisch- oder krankheitsbedingt. Hat eine Frau zu wenige männliche Sexualhormone im Blut, wirkt sich das negativ auf ihre Libido aus. Eine mögliche Ursache hierfür ist die Anti-Baby-Pille. Das darin enthaltende Östrogen bildet in der Leber SHBG (Sexual Hormon Binding Globuline), das Testosteron bindet und dadurch die Libido dämpft. Am häufigsten sind jedoch Frauen in den Wechseljahren von einem Mangel an Androgenen betroffen. Nach der Menopause produzieren die Eierstöcke nicht mehr so viel Testosteron und die Lust auf Sex sinkt. Ähnlich ist die Situation von Frauen, denen die Ovarien entfernt werden mussten. Fehlen sie, bleibt Frauen nur noch die Menge an männlichen Hormonen, die die Nebennierenrinde bildet, und die reicht häufig nicht aus, um die Lust auf Sex aufrecht zu erhalten. Andere Operationen, zum Beispiel der Bandscheiben oder am Dickdarm, können zu einem Sensibilitätsverlust führen. Sind die Geschlechtsorgane intakt, können trotzdem Krankheiten wie Diabetes, Arteriosklerose, Bluthochdruck oder eine Schilddrüsenunterfunktion die Lust auf Sexualität vermindern. Dies kann aber auch eine Nebenwirkung bestimmter Medikamente sein.

Ein weiterer Ursprung von sexueller Unlust ist die Psyche. Dahinter stecken dann Erkrankungen wie Depressionen oder Psychosen, die ebenso schwere Symptome hervorrufen können wie die eben genannten körperlichen Faktoren.

Manchmal sind die Probleme aber auch in der Partnerschaft begründet. Denn die Beziehung leidet nicht nur unter mangelndem sexuellem Interesse, es kann auch ursprünglich an Beziehungsproblemen liegen, wenn in einer Partnerschaft die Lust auf Sexualität nachlässt. Häufig sind Schuldgefühle und Leistungsdruck mit im Spiel und verstärken die sexuelle Unlust in einem Teufelskreis.

Wichtig für den Behandlungserfolg ist, dass die Ursachen im Einzelfall genau erkannt werden. In unserer Praxis legen wir daher großen Wert auf die individuelle Diagnostik.

Diagnose und Therapie

Um herauszufinden, wie stark die sexuelle Störung ist und welches die Ursachen im Einzellfall sind, gibt es eine Reihe erprobter Diagnose- und Therapieverfahren, die bereits in den USA erfolgreich angewendet werden und inzwischen auch in Deutschland vermehrt zum Einsatz kommen.

Ein erster Schritt der Diagnose ist, die Patientin nach ihrer Vorgeschichte und momentanen Situation zu befragen: Wann sind die Beschwerden aufgetreten? Hat sie andere Krankheiten oder wurde sie kürzlich operiert? Nimmt sie Medikamente? Und wie hat sich das Lustempfinden im Vergleich zu früher verändert? Zusätzlich zu diesen allgemeinen Fragen gibt der FSFI (Female Sexual Function Index) Aufschluss darüber, wie sich das Empfinden in den vergangenen vier Wochen verändert hat. Die Patientin gibt beispielsweise an, wie oft sie in diesem Zeitraum sexuelles Verlangen verspürt hat und wie stark dieses war, wie sehr sie beim Sex erregt gewesen ist und wie sehr sie mit der Erregung zufrieden gewesen ist. Auch die emotionale Nähe zum Partner und wie die sexuelle Beziehung zu ihm ist, ist Bestandteil des FSFI.

An die Befragung schließt sich die Untersuchung an. Hierfür eignen sich Ultraschall, Dopplersonograph sowie der Genito Sensory Analyser (GSA), der die Sensibilität im Genitalbereich misst. Wie die Scheide im Ruhe- und im Erregungszustand durchblutet wird, kann mit einer kleinen Sonde während der Photoplethysmographie festgestellt werden. Der Vergleich beider Werte gibt wichtige Hinweise auf eventuelle Störungen.

Nachdem wir die Ursache herausgefunden haben, können wir die Patientin individuell behandeln. Es kann sein, dass zum Beispiel schon das Absetzen der Anti-Baby-Pille, eine Behandlung der Begleiterkrankungen oder die Gabe männlicher Hormone in geringen Dosierungen das Problem beheben. Besonders Hormon- Sensibilitäts- und Durchblutungsstörungen lassen sich durch eine medikamentöse Therapie gut beheben oder mindestens lindern. Die psychischen oder partnerschaftlichen Probleme hingegen fallen in den Bereich von sexualmedizinisch geschulten Therapeuten.

Mit der Behandlung der Lustlosigkeit geht oftmals auch die allgemeine Müdigkeit und Antriebsarmut zurück. Die Patientinnen finden wieder neue Lebensfreude, empfinden intensivere Erregung und haben weniger Schwierigkeiten mit dem Orgasmus.

Über die sexualmedizinische Praxis Dr. Sievers, Hamburg
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Quellen

  1. Laumann, E./Paik, A./Rosen, R. (1999): Sexual Dysfunction in the United States - Prevalence and Predictors - Studie auf Google Scholar zum Download